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Welcher Berg ist der höchste der Welt?

Der Mount Everest (Nepali: Sagarmatha, Tibetisch: Qomolangma) ist der höchste Berg über dem Meeresspiegel. Der Vulkan Mauna Kea ist der höchste Berg vom Fuße aus gemessen. Der Vulkan Chimborazo ist der höchste Berg, sofern man vom Mittelpunkt der Erde misst.

Jedes Kind weiß, dass der zwischen Nepal und Tibet gelegene Mount Everest der höchste Berg der Welt ist. Und oft ist sogar die genaue Höhe bekannt: 8848 m. Aber wie so oft lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Denn so klar, wie es auf den ersten Blick scheint, ist die Situation gar nicht.

Welcher Berg ist der höchste vom Meeresspiegel aus gemessen?

Die Erde wird nicht umsonst der blaue Planet genannt. 3/4 der Erdoberfläche sind von Wasser bedeckt. Da alle Meere verbunden sind, ergibt sich eine schöne gleichmäßige Fläche, die als Nullniveau für Höhenangaben genutzt werden kann. So gleichmäßig ist die Oberfläche jedoch gar nicht. Neben den Gezeiten sorgen auch Wind, Strömungen, Wellen, der Salzgehalt und sogar die Dichteverteilung des Materials unter dem Meer (durch veränderte Gravitation) für Abweichungen. Vieles davon kann man herausrechnen oder die Durchschnittswerte ermitteln, doch es bleiben interessante Abweichungen, die wir ein anderes Mal thematisieren werden.

Wenn man den Meeresspiegel zur Hand nimmt, so ist der Mount Everest, der auf Nepali übrigens Sagarmatha und auf Tibetisch Qomolangma (deutsche Aussprache „Tschomolangma“) heißt, mit seinen 8848 m der höchste gefolgt vom K2 (8611 m) im Karakorum und dem Kangchendzönga (8.586 m), der wie der Everest im Himalaya zu finden ist.

Welcher Berg ist der höchste vom Fuß aus gemessen?

Doch die Nutzung des Meeresspiegels ist keineswegs verpflichtend sondern gewissermaßen willkürlich. Wenn man dagegen den Fuß eines Berges als Maßstab nimmt, ist der Mauna Kea auf Hawaii mit 10203 m (4205 m über dem Meeresspiegel und 5998 m unter dem Meeresspiegel) die höchste Erhebung der Erde.

Welcher Berg ist am weitesten vom Erdmittelpunkt entfernt?

Doch der heimliche Star der welthöchsten Berge ist der Chimborazo. Mit 6267 m über dem Meeresspiegel ist er nicht einmal unter den höchsten 100 Bergen und auch verglichen mit den anderen Vulkanen ist er nur Nummer 14 weltweit (höchster Vulkan ist der Ojos del Salado in Argentinien und Chile mit 6893 m). Jedoch ist der Chimborazo die höchste Erhebung der Welt, wenn man vom Erdmittelpunkt misst. Wie kann das sein? Der Chimborazo liegt in Ecuador, das – wie der Name vermuten lässt – auf dem Äquator liegt. Die Erde ist zwar schön rund, aber keine perfekte Kugel (die bekanntlich von jedem Punkt der Oberfläche den gleichen Radius besitzt). Durch die Rotation und der daraus resultierenden Fliehkraft wird die Erde immer „platter“, wie eine klassische „geworfene“ Pizza. Das vollzieht sich zwar extrem langsam aber durchaus erkennbar. Der Erdradius ist an den Polen (6.356.752 km) um ca. 21 km geringer als am Äquator (6.378.137 km).

Ergebnis: Durch die Geodidform der Erde hat der Chimborazo in Ecuador die höchste Höhe über dem Erdmittelpunkt mit 6.384.557 m.

Interessant: Der Nevado Huascarán in Peru ist mit 6.384.552 m über dem Erdmittelpunkt nur 5 m niedriger.

Auf den weiteren Plätzen folgen der Cotopaxi (Ecuador; 6.384.190 m), Kibo (Kilimandscharo-Massiv in Tansania; 6.384.134 m), Cayambe (Ecuador; 6.384.094 m) und schließlich der Mount Everest (6.382.414 m).

Geht es noch höher?

Ja. Die Erde ist bekanntlich kein statisches Gebilde. Durch Plattentektonik und Vulkanismus entstehen und entstanden immer wieder neue Gebirge und Berge. Als Rekordhalter gilt das Kaledoniden-Appalachen-Gebirge. Vor etwa 440 bis 480 Millionen Jahren (Zeit der Kaledonischen Orogenese) erstreckte es sich vom nördlichen Skandinavien über die Britischen Inseln bis zur Ostküste Nordamerikas nach Alabama. Das Kaledoniden-Appalachen-Gebirge erreichte durch Plattenkollision Höhen von über 10.000 m. Auch die weiteren Ausmaße sind gewaltig – mit einer Länge von 7.500 km und einer Breite von 500 km ähneln sie den heutigen Anden, die jedoch nur knapp 7 km Höhe erreichen (Aconcagua: 6.961 m über dem Meeresspiegel).

Was ist der höchste Berg des Sonnensystems?

Eine ganz andere Dimension erreicht der Olympus Mons auf dem Mars. Sein Gipfel ragt 21.287 m über das mittlere Planetenniveau (kurz gesagt: das Äquivalent des Meeresspiegels auf dem Mars) hinaus und 26.400 m zur umliegenden Tiefebene. Sein Durchmesser ist mit nahezu 600 km ebenfalls gigantisch (das entspricht ungefähr der Breite der Anden). Der Olympus Mons ist damit der höchste Vulkan sowie der höchste planetarische Berg des Sonnensystems. Allerdings nicht der höchste Berg des Sonnensystems.

Auf dem Asteroid Vesta im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter befindet sich der Rheasilvia. Der Zentralberg dieses vermuteten Einschlagkraters ist mit einer Höhe von 22,5 km die höchste bekannte Erhebung des Sonnensystems.

Quellen:
https://en.wikipedia.org/wiki/Rheasilvia
https://de.wikipedia.org/wiki/Olympus_Mons
https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6chster_Berg
https://www.bergwelten.com/a/anders-als-gedacht-die-hoechsten-berge-der-welt