//Wer trat bei den meisten US-Präsidentschaftswahlen an?
Präsidentschaftskandidaten ©Public Domain; CC BY 2.0 Leon A. Perskie digitization

Wer trat bei den meisten US-Präsidentschaftswahlen an?

Eine Übersicht über die Kandidaten bei amerikanischen Präsidentschaftswahlen. Wer trat am häufigsten an? Wer wurde am häufigsten gewählt? Wer wurde am häufigsten nicht gewählt?

Vor 1804 lief die Präsidentenwahl noch deutlich anders ab. Jedes Mitglied des Electoral College hatte zwei gleichwertige Stimmen. Derjenige Kandidat, der die meisten Stimmen erhielt wurde Präsident, derjenige mit den zweitmeisten wurde Vizepräsident. Das änderte sich durch den zwölften Verfassungszusatz. Im folgenden konzentrieren wir uns auf die Wahlen seit 1804.

Welcher Kandidat trat am häufigsten bei einer amerikanischen Präsidentschaftswahl an?

William Jennings Bryan trat dreimal für die Demokraten an und verlor dreimal. 1896 gegen William McKinley, 1900 wieder gegen McKinley (der dann im ersten Amtsjahr starb und durch Theodore Roosevelt ersetzt wurde). 1908 verlor er schließlich gegen William Howard Taft.

William Z. Foster trat dreimal an und verlor dreimal – 1924, 1928, 1932 – allerdings hatte er als Kandidat der Communist Party auch wenig Aussicht auf Erfolg.

Grover Cleveland trat dreimal als Kandidat der Demokraten an. 1884 gewann er gegen James G. Blaine. 1888 verlor Cleveland gegen Benjamin Harrison und 1892 gewann er gegen Harrison. Dadurch wurde Grover Cleveland der einzige US-Präsident, der zwei nicht aufeinanderfolgende Amtszeiten diente und aus dem Weißen Haus auszog und wieder einzog.

Richard Nixon trat dreimal für die Republikaner an. 1960 verlor er noch gegen John F. Kennedy. 1968 gewann Nixon gegen Hubert Humphrey und 1972 gegen George McGovern.

Ralph Nader trat viermal an – zweimal für die Green Party und zweimal als unabhängiger Kandidat. Eine Chance hatte er weder 1996 (Bill Clinton) noch 2000 und 2004 (George W. Bush) und schon gar nicht 2008 (Barack Obama). Aber auf unserer Liste reicht es passen dazu für den undankbaren 4. Platz.

Franklin D. Roosevelt trat viermal für die Demokraten an – und gewann viermal. 1932 gegen Herbert Hoover, 1936 gegen Alf Landon, 1940 gegen Wendell Willkie und 1944 gegen Thomas E. Dewey. Kein Präsident wurde so oft gewählt wie FDR.

FDR
Franklin Delano Roosevelt; viermaliger Kandidat, viermal gewonnen (©Leon A. Perskie digitization; CC BY 2.0)

Eugene V. Debs trat ganze fünfmal an. 1900, 1904, 1908, 1912 und schließlich 1920. Als Socialist hatte wenig Siegchancen – aber immerhin 6% der Stimmen erhielt er bei der Wahl von 1912.

Eugene V. Debs
Eugene Victor Debs, fünfmaliger Präsidentschaftskandidat (©PublicDomain)

Kommen wir zum Spitzenreiter. Norman Thomas trat sechsmal an. Von 1928 bis 1948 war Thomas Kandidat für die Socialist Party. Über 2,23 % (1932) der Stimmen, kam Norman Thomas jedoch nie hinaus.

sechsmaliger Kandidat bei der US-Präsidentschaftswahl Norman Thomas
Norman Thomas, sechsmaliger Präsidentschaftskandidat (©Hakkerup Studio; Public Domain)